Sanatoriumswiese

Die Sanatoriumswiese ist eine 30 Hektar große, schon seit 1995 nicht mehr als Ackerland genutzte, seither ungespritzte, wertvolle artenreiche Mähwiese am westlichen Ortsrand von Krailling entlang der Pentenrieder Straße.
Diese Wiese in ihrer heutigen Form verdanken wir dem früheren Kraillinger Bürgermeister Dieter Hager, der gegen Widerstände im Gemeinderat den Vorschlag des Kraillinger Naturschützer-Ehepaars Gisela und Xaver Zacherl aufgriff und umsetzte: Die Gemeinde Krailling pachtet seither die damalige Ackerfläche vom Eigentümer, dem katholischen Orden „Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul“, der auch das Sanatorium-Altenheim betreibt. Die Pacht wurde mehrmals verlängert. Der jetzige Pachtvertrag läuft voraussichtlich 2023 aus.
Der „bayerische Wiesen-Papst“ Burkhard Quinger hat 2005 ein Gutachten über die Wiesenpflanzen verfasst, als es galt, ein geplantes Sportzentrum auf der Wiese abzuwehren, was damals mit Hilfe eines Bürgerbegehrens zum Glück gelungen ist. Seither hat sich die Fläche zu einer noch wertvolleren Wiese weiterentwickelt.
Durch das Belassen von Altgrasstreifen wird seit 2018 versucht, die Fläche zu einem für Insekten, v.a. Heuschrecken und Schmetterlinge, noch wertvolleren Lebensraum zu gestalten. Da die Wiese wie bei artenreichen Mähwiesen üblich und nötig zwei Mal im Jahr gemäht wird, ist es mit dem Belassen der Altgrasstreifen für den Landwirt etwas schwieriger als im Fall von Wiesen, die nur einmal im Jahr gemäht werden. In diesem ersten Jahr 2018 hat es noch nicht ganz geklappt – die Streifen, die bei der ersten Mahd stehen gelassen wurden, wurden leider bei der zweiten Mahd bereits wieder abgemäht. Es wurden zwar neue Altgrasstreifen belassen, doch die wertvollen Eier, die Heuschrecken und Schmetterlinge in den alten Altgrasstreifen gelegt hatten, wurden dieses Jahr hierdurch leider vernichtet. Im nächsten Jahr klappt es sicher besser, und die Altgrasstreifen können den Winter überdauern und werden erst bei der ersten Mahd im Frühsommer abgemäht, dafür bleiben angrenzend neue Altgrasstreifen stehen.

Die Sanatoriumswiese ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht akut von Bebauung bedroht,
doch das kann sich schnell ändern!

In der Vergangenheit musste schon mehrfach gegen eine geplante Bebauung gekämpft werden. Die Gemeinde hat schon mehrfach Pläne für die Bebauung von ca. einem Drittel der ortsnahen Wiesenfläche vorgelegt. 2004 folgte der Versuch, ein Sportzentrum in den westlichen Bereich der südlichen Sanatoriumswiese zu bauen. Dieser Versuch wurde 2005 durch ein erfolgreiches Bürgerbegehren verhindert. In der Zukunft wird es aber sicher noch weitere Versuche einer Bebauung geben.
Ein sachkundiger Bürger hat bei der Verlegung der Rohre für das Asylheim (am westlichen Ortsausgang von Krailling an der Pentenrieder Straße) beobachtet, dass sehr große Rohrdurchmesser zum Einsatz kamen – völlig
überdimensioniert für lediglich die Asylunterkunft.
Es könnte gut sein, dass Pläne für eine zukünftige Bebauung der Sanatoriumswiese bereits in der Schublade liegen.
Zumal das geplante, neue Forschungszentrum der Firma EOS im KIM hunderte Arbeitsplätze vorsieht und von den zukünftigen Mitarbeitern früher oder später auch Wohnraum in Krailling nachgefragt werden wird.

Immer mehr Wohnungen für immer mehr Menschen, oder wertvoller Erholungsraum für die Bewohner Kraillings und der umgebenden Gemeinden, UND GLEICHZEITIG unersetzlicher, schon seit vielen Jahren Pestizid-freier Lebensraum für Tiere und Pflanzen in Zeiten des Insektensterbens und des Artensterbens?

Wir, die „BI Bewahrung der Bannwald- und Erholungsflächen am Ortsrand von Krailling“, setzen uns für den Erhalt dieser kostbaren Natur- und Erholungsfläche ein!

Impressionen vom Waldrand und der Wiese:

Winter-Impressionen gibt es  hier http://www.bi-bannwald-krailling.de/wintermaerchen/

Der Waldrand des „Sonnenwegs“ (1.11.2018)

Herbstliche Eichen des Franziskuswäldchens

„Artenreiche Mähwiese“ (25.05.2018)

Karthäusernelke (links), Wiesensalbei (rechts)

Ackerwitwenblume (25.5.2018)

Alle Fotos auf dieser Seite: © Silvia Roelcke
Durch anklicken lassen sich die Fotos vergrößern.